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Stoizismus anwenden
Amor Fati -
Wie Du Hindernisse zu Deinem Weg machst
Dieser Artikel öffnet dir die Tür zu einem Konzept, das dein Leben verändern kann: Amor Fati. Lass uns gemeinsam entdecken, wie die Liebe zum Schicksal dir helfen kann zu wachsen und dich zu einer starken und widerstandsfähigen Person machen kann.
– Amor Fati: Stoizismus anwenden
Inhaltsverzeichnis
1) Einführung
3) Wie können wir Amor Fati für uns nutzen?
Einführung
An jedem Tag unseres Lebens stehen wir vor Herausforderungen unterschiedlicher Komplexität und Bedeutung.
Einige Herausforderungen sind so klein und so leicht zu bewältigen, dass wir sie kaum als Herausforderung betrachten. Aber hin und wieder müssen wir uns einer Herausforderung in unserem Leben stellen, die so groß sein kann, dass es sich anfühlt, als würden wir sie niemals überwinden können.
Die Größe und der Umfang der Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, können sich von Tag zu Tag ändern, aber die Denkweise, die wir verwenden, wenn wir uns diesen Herausforderungen stellen, sollte dieselbe bleiben.
Diese Denkweise ist Amor Fati, die „Liebe zum eigenen Schicksal“.
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Was ist Amor Fati?
Amor Fati ist die Entscheidung für sich zu treffen, sein Schicksal zu lieben, egal was passiert. Es ist die Praxis, alles zu akzeptieren und anzunehmen, was geschehen ist, geschieht und noch geschehen wird.
Die Natur des Universums ist Veränderung. Ohne Veränderung würden wir gar nicht existieren. Veränderung kann gut oder schlecht sein. Freude, Leid oder Verlust mit sich bringen. Sie ist notwendig.
Milliarden von Jahren des ständigen Wandels haben uns hierhin gebracht, wo wir gerade sind. Auf diese Weise können wir lernen, das Schicksal zu lieben.
Marcus Aurelius beschrieb es in seinen Selbstbetrachtungen folgendermaßen:
„Betrachte unaufhörlich, wie alles Werdende kraft einer Umwandlung entsteht, und gewöhne dich so an den Gedanken, dass die Allnatur nichts so sehr liebt, wie das Vorhandene umzuwandeln, um daraus Neues von ähnlicher Art zu schaffen; denn alles Vorhandene ist gewissermaßen der Same dessen, was aus ihm werden soll.“ – Marcus Aurelius
Der Begriff Amor Fati stammt vom Philosophen Nietzsche, der es so beschreibt:
„Meine Formel für die Größe am Menschen ist Amor Fati: dass man nichts anders haben will, vorwärts nicht, rückwärts nicht, in alle Ewigkeit nicht. Das Notwendige nicht bloß ertragen, noch weniger verhehlen…, sondern es lieben.“ – Friedrich Nietzsche
Amor Fati wird oft den Stoikern gutgeschrieben. Der stoische Lehrer Epiktet und der römische Kaiser Marcus Aurelius sprachen über ähnliche Konzepte. Die Stoiker waren mit dieser Haltung nicht nur vertraut, sondern sie nahmen sie auch an.
Marcus Aurelius und Epiktet sagten:
„Wie ein loderndes Feuer aus allem, was man hineinwirft, Flamme und Strahlenglut bildet.“ – Marcus Aurelius
„Bitte nicht darum, dass die Dinge so geschehen, wie du es dir wünschst, sondern wünsche dir, dass sie so geschehen, wie es von Natur aus der Fall ist, dann wird es dir gut gehen.“ – Epiktet
Deshalb ist Amor Fati die stoische Denkweise, die wir annehmen, um das Beste aus allem, was passiert, zu machen. Jeden Augenblick, egal wie herausfordernd er sein mag, als etwas zu behandeln, das man annehmen und nicht vermeiden sollte. Damit nicht nur einverstanden zu sein, sondern es zu lieben.
Unsere Hindernisse und Widrigkeiten sollen wie Sauerstoff für ein Feuer werden. Sozusagen zum Treibstoff für unser eigenes Potenzial.
Wenn wir akzeptieren, was mit uns geschieht, nachdem wir verstanden haben, dass bestimmte Dinge, außerhalb unserer Kontrolle liegen, bleibt uns nur noch eines: das zu lieben, was uns widerfährt, und dies mit Gelassenheit und Stärke zu begegnen.
Wir können Amor Fati wählen, indem wir zuerst die Kontrolle über unsere Wahrnehmung übernehmen und dann unser neues Leitbild in die Tat umsetzen.
Egal was passiert, wir haben immer eine Wahl, wie wir das Ereignis wahrnehmen und darauf reagieren.
Marcus Aurelius schrieb hierzu:
„Unter den gebräuchlichsten Wahrheiten aber richte vorzüglich auf folgende zwei dein Augenmerk: erstens, dass die Außendinge mit unserer Seele nicht in Berührung, sondern unbeweglich außerhalb derselben stehen, mithin Störungen deines Seelenfriedens nur aus deiner Einbildung entstehen, und zweitens, dass alles, was du siehst, gar schnell sich verändert und nicht mehr sein wird. Und von wie vielen Veränderungen bist du selbst schon Augenzeuge gewesen! Erwäge ohne Unterlaß: die Welt ist Verwandlung, das Leben Einbildung.“ – Marcus Aurelius
Wie können wir Amor Fati für uns nutzen?
Amor Fati veranlasst uns zu sagen: Wir werden unsere Energie, Emotionen und Anstrengungen nur dort einsetzen, wo sie wirklich etwas bewirken. Wir werden uns sagen: „Das ist es, was ich zu tun oder zu ertragen habe? Nun, ich kann mich genauso gut darüber freuen und das Beste daraus machen.“
Das Ziel ist nicht: Ich bin damit einverstanden.
Das Ziel ist nicht: Ich glaube, ich könnte mich gut dabei fühlen.
Das Ziel ist: Das gefällt mir. Ich liebe es.
In der Tat, erscheint es in erster Linie ein wenig unnatürlich, Dinge zu lieben, die wir von vornherein nicht wollten.
Aber vor welchen anderen, schlimmeren Widrigkeiten könnte uns dieses Ereignis retten?
Was könnten wir aus dieser ungewollten Erfahrung lernen?
Welche guten, ebenso unerwarteten Ereignisse könnten sich daraus ergeben?
Wenn uns größere Hindernisse oder Widrigkeiten widerfahren, dann ist das zu diesem Zeitpunkt erst einmal schwer, das Gute oder die großartige Erfahrung darin zu sehen. Dies passiert erst in der Retrospektive.
Aber meist waren es die größten Hindernisse und Widrigkeiten, die uns zudem gemacht haben, was wir heute sind. Wir lernen daraus und diese Erfahrungen machen uns widerstandsfähiger und stärker.
Amor Fati als Lebenseinstellung
Viktor Frankl war ein renommierter Psychologe. Frankl wurde während des 2. Weltkrieges von den Nazis gefangen genommen und hatte mehrere Jahre in verschiedenen Konzentrationslagern verbracht.
Nachdem seine Frau, seine Eltern und sein Bruder von den Nazis ermordet wurden, nachdem er den Tod unzähliger Menschen in den Lagern miterlebt und nachdem er selbst immense Schmerzen und Leiden durchgemacht hatte, kam Frankl zu dieser Erkenntnis:
„Man kann nicht kontrollieren, was einem im Leben passiert, aber man kann immer kontrollieren, was man fühlt und was man gegen das tut, was einem passiert.“ – Viktor Frankl
Dies war sein Geheimnis, um die Lager zu überleben, als es nur wenige andere taten. Er übernahm die Kontrolle über seine Wahrnehmung. Nach Amor Fati zu leben bedeutet genau dies: zu ändern, wie wir wahrnehmen, was mit uns passiert ist oder mit uns passiert.
Haben wir gegen eine Widrigkeit gekämpft? Gut. Welche Gelegenheit bot uns diese, zu wachsen?
Haben wir Verluste erlebt? Wie hat uns das gelehrt, zu schätzen, was wir haben, und Dinge nicht als selbstverständlich zu betrachten?
Haben wir unseren Job verloren? Welche Türen haben sich geöffnet, die möglicherweise geschlossen geblieben wären?
Obwohl es anfangs zu optimistisch erscheinen mag, wäre es letztendlich nutzlos, wenn wir uns nach dem Eintritt dieser Ereignisse von Negativität beeinflussen lassen würden. Negativität wird die Vergangenheit nicht ändern, aber Optimismus kann unser derzeitiges Leben verbessern.
Ein Ereignis zu akzeptieren, heißt nicht zu resignieren, sondern geeignete Maßnahmen zu unternehmen und das Beste daraus machen.
Marcus Aurelius beschrieb es so:
„Sei wie ein Fels, an dem sich beständig die Wellen brechen. Wie glücklich bin ich, dass ich trotz diesem Schicksal kummerlos bleibe, weder von der Gegenwart gebeugt noch von der Zukunft geängstigt!“ – Marcus Aurelius
Wenn diese Einstellung Viktor Frankl in der größten Katastrophe der Menschheitsgeschichte geholfen hat, den Tod engster Familienmitglieder, den Tod unzähliger Menschen in den Lagern und das immense Leid, das er Jahre ertragen musste, zu überwinden, wird es dann auch nicht bei unseren Hindernissen und Widrigkeiten weiterhelfen?
Hindernisse oder Herausforderungen werden von den meisten Menschen als etwas Negatives angesehen, die vermieden werden müssen, anstatt als etwas, das gefeiert werden sollte. Diese Wahrnehmung basiert auf der Angst vor dem Scheitern. Aber mit der richtigen Einstellung kann diese Sichtweise in etwas viel positiveres geändert werden.
Anstatt ein Hindernis als etwas zu betrachten, bei dem wir stolpern und stürzen könnten, können wir es als etwas betrachten, das überwunden werden muss und das uns anheben wird.
Wenn ein Hindernis vor uns liegt, sollten wir nicht sagen: „Oh nein, wieso passiert mir sowas?“ Sondern uns fragen: „Was werde ich tun? Wie werde ich diese Gelegenheit nutzen, um zu wachsen? “
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass bestimmte Dinge außerhalb unserer Kontrolle liegen und es liegt an uns, zu entscheiden, ob wir diese als positiv bewerten oder nicht.
Marcus Aurelius schrieb hierzu:
„…Denn der Verstand wendet und lenkt jedes Hindernis seiner Wirksamkeit zur Förderung des Besseren um, und so wird für eine Handlung förderlich, was dieselbe zuvor hemmen wollte, und was mir im Weg stand, eröffnet mir dann den Weg.“ – Marcus Aurelius
Zusammengefasst, kann man es so sagen:
Was mir im Weg steht, wird zum Weg. Das Hindernis ist mein Weg.
Amor Fati.
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