Buddhismus

Was ist Buddhismus? - Einfach erklärt

In diesem Artikel erfährst du was Buddhismus ist, wer oder was ein Buddha ist, welche zentrale Lehre der Buddhismus hat und wie man auch als Nicht-Buddhist von Buddhas Lehren profitieren kann.

Du willst Buddhismus und Buddhas Lehre besser verstehen? Nach dem Video erhältst Du Antworten auf folgende Fragen: Was ist der Buddhismus?, Was ist das Ziel der Buddhisten?, Was ist ein Buddha?, Wer war der historische Buddha Shakyamuni?, Was ist die Essenz aus Buddhas Lehren?, Was sind die vier edlen Wahrheiten?, Was ist der edle achtfache Pfad? – Danach hast du ein Überblick und eine Einführung in die Grundlagen des Buddhismus, einfach und leicht erklärt.

– Eine Einführung in Buddhismus, einfach erklärt. –

Einführung

Buddhismus ist eine Religion, unterscheidet sich aber wesentlich von den sogenannten Glaubensreligionen wie Judentum, Christentum oder Islam.

Buddhisten glauben nicht an eine übernatürliche Macht oder einen Gott. Bei Buddhas Lehre handelt es sich eher um eine Erfahrungsreligion. Buddha selbst praktizierte keinen „Buddhismus“. Er lehrte nur seine Erkenntnisse, den Dharma, die Wahrheit der Existenz.

Über die Jahrhunderte haben sich dann verschiedene buddhistische Schulen und Traditionen entwickelt.

Ziel im Buddhismus

buddha statue

Ziel ist die Entwicklung des eigenen Geistes und die Überwindung von Leid und somit das Erwachen oder die Erleuchtung zu erlangen, was einen Zustand dauerhaften, bedingungslosen Glücks bedeutet.

Das Samsara ist nach buddhistischer Lehre der Kreislauf der Existenzen, des Todes und der Widergeburt, in welchem sich alle nicht erleuchteten Menschen oder Lebewesen befinden.

Der Grund hierfür nennt sich Karma. Das Prinzip von Ursache und Wirkung. Unser Karma beeinflusst dabei maßgeblich den Samsara Kreislauf. Absichtlich gute und auch schlechte Handlungen oder Denkweisen bestimmen das Karma, welches wiederum zu einer möglichen Wiedergeburt – das Bleiben im Samsara Kreislaufes – oder zur Erleuchtung – das Übergehen in das Nirvana – führt.

Letzteres kann nur erfolgen, wenn der Geist von allen karmischen Handlungen und Gedanken gereinigt ist und so kein neues Karma entsteht. Dieser Zustand ist schwer zu erklären und kann nur voll verstanden werden, wenn man diesen tatsächlich erfährt.

Nun führt der Weg nach dem Tod in das sogenannte Nirvana, in welchem es keinen Tod oder Wiedergeburt gibt. Der Samsara Kreislauf des „Ewigen Leidens“ wurde mit dem erleuchteten Geist durchbrochen.

Der Weg dorthin führt über Selbstständigkeit und Eigenverantwortung des Menschen. Buddhistische Lehrer raten Ihren Schülern, die empfangenen Lehren skeptisch zu betrachten, selbst wenn sie direkt von Buddha persönlich stammen. Sie sollen das Gehörte oder Gelesene weder passiv akzeptieren noch automatisch ablehnen, sondern stattdessen Ihr Urteilsvermögen verwenden. Sie sollen selbst prüfen, ob die Lehren mit ihren eigenen Erfahrungen und den Erfahrungen anderer übereinstimmen.

In einer berühmten Aussage erklärte Buddha:

„Akzeptiert nichts, was ich sage, als wahr, einfach weil ich es gesagt habe, sondern prüft es, wie ihr Gold prüfen würdet, um zu sehen, ob es echt ist oder nicht. Wenn ihr nach der Prüfung meiner Lehren meint, sie seien wahr, setzt sie in die Praxis um. Aber tut dies nicht einfach aus Respekt mir gegenüber.“ – Buddha

Man muss keiner buddhistischen Organisation beitreten oder Buddhist werden, um von Buddhas Lehren zu profitieren.

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Wer war oder ist Buddha?

buddhas gold

Es gibt viele Möglichkeiten zu beschreiben, wer der Buddha ist. Diese verschiedenen Perspektiven haben ihre Quellen in den Lehren des Buddhas. Einer ist der historische Buddha, ein Mensch, der vor ca. 2.500 Jahren lebte und seinen Geist von allen Verunreinigungen befreite und sein gesamtes Potenzial entwickelte. Jedes Wesen, das dies ebenfalls tut, wird auch als Buddha betrachtet, denn es gibt viele Buddhas, nicht nur einen.

Der historische Buddha

Der historische Buddha Shakyamuni wurde als Prinz Siddharta Gautama in einem Gebiet nahe der heutigen Grenze zwischen Indien und Nepal geboren. Er hatte alles, was das Leben bieten konnte: materielle Besitztümer, eine liebevolle Familie, Ruhm, Ansehen und Macht.

Sein Vater wollte, dass er ein großer politischer Führer wird, und schützte ihn vor jeglichem Kontakt mit unangenehmen Situationen. Der junge Siddharta suchte jedoch nach dem eigentlichen Sinn des Lebens und schlich sich deshalb aus dem Palast und sah auf seinen Streifzügen in der Stadt zuerst eine kranke Person, dann eine alte und schließlich eine Leiche. Also Krankheit, Alter und Tod. Er war desillusioniert von Dingen, die vorübergehendes, weltliches Glück brachten, aber die grundlegende menschliche Zwangslage nicht lösten.

buddha siddharta gautama

Bei einem weiteren Ausflug in die Stadt sah er einen wandernden Asketen und erfuhr, dass diese Person die Befreiung von dem Kreislauf der Existenz suchte, an den er durch Unwissenheit und Karma gebunden war. Siddharta verließ dann sein fürstliches Leben, um ein Asket zu werden, der nach der Wahrheit sucht.

Nach sechs Jahren strenger körperlicher Askese erkannte er, dass extreme Selbstkasteiung nicht der Weg zum endgültigen Glück war.Nun lebte er bereits in prunkvollem Reichtum und in vollkommener Askese. Doch beide Extremen führten nicht zu seinem gewünschten Ergebnis, sodass er sich dazu entschied einen Mittelweg zu gehen.

Er gab seine extrem asketischen Praktiken auf und setzte sich unter den Bodhi-Baum in der Nähe des heutigen Bodhgaya, Indien, in eine tiefe Meditation, in der er seinen Geist vollständig von allen falschen Vorstellungen und Verunreinigungen befreite und sein gesamtes Potenzial entfaltete. Anschließend unterrichtete er fünfundvierzig Jahre lang mit Mitgefühl & Weisheit.

Auf diese Weise ermöglichte er anderen, ihren Geist allmählich zu reinigen, ihr Potenzial zu entwickeln und die gleichen Erkenntnisse und den gleichen Glückszustand zu erreichen, den er hatte.So bedeutet das Wort Buddha „der Erwachte“, einer, der seinen Geist vollständig gereinigt und entwickelt hat. Der Buddha zeigte eine Methode, um dies zu tun. Eine Methode, die er selbst benutzte, um vom Zustand eines gewöhnlichen verwirrten Wesens zum Zustand der vollständigen Reinigung und des Wachstums oder der sogenannten Buddhaschaft überzugehen.  

Es liegt an jeden einzelnen selbst, diese Methode zu praktizieren und den eigenen Geist zu transformieren. Shakyamuni Buddha war jemand, der getan hat, was viele sich wünschen – er hat einen Zustand dauerhaften Glücks erreicht. Sein Beispiel und seine Lehren zeigen, wie jeder dasselbe tun kann.

Die vier edlen Wahrheiten - die Essenz aus Buddhas Lehren

buddha vier edlen wahrheiten

Die buddhistische Lehre ist sehr komplex und vielschichtig. In diesem Artikel werden wir uns auf die vier edlen Wahrheiten konzentrieren, die im Buddhismus eine zentrale Rolle spielen.

Wir können von der Essenz der Lehren Buddhas sprechen, wie sie in den Vier Edlen Wahrheiten erklärt werden: Die Wahrheit des Leidens, die Wahrheit über die Ursache des Leidens, die Wahrheit über die Beendigung des Leidens und die Wahrheit vom Pfad zu Beendigung des Leidens.

Die Wahrheit des Leidens

Als Buddha über Leiden sprach, meinte er, dass wir unbefriedigende Erfahrungen in unserem Leben machen. Mit Leiden sind Zustände wie Unzufriedenheit, Unwohlsein, Stress oder Bedrückung gemeint. Selbst das Glück, das wir empfinden, hält nicht ewig an, und diese Situation ist unbefriedigend. Mit Leiden oder dem Sanskrit Wort Duhkha meinte Buddha folgende Dinge, die unangenehm sind:

1) Bekommen, was man nicht mag.

2) Getrennt werden von dem, was man mag.

3) Nicht erlangen, was man begehrt.

Der Mensch leidet, weil er Dinge zu besitzen und zu behalten begehrt, die ihrer Natur nach vergänglich sind.“ – Buddha

Die Wahrheit über die Ursache des Leidens

Die Ursache unserer Probleme liegt nicht im Äußeren, wie in unserer Umgebung oder in anderen Menschen, sondern in unserem eigenen Geist.

Die störenden Einstellungen und Emotionen, wie z. B. Anhaftung, Wut, Hass und Unwissenheit, sind die wahre Quelle unserer Unzufriedenheit. Solange wir uns von unseren unersättlichen Begierden leiten lassen, werden wir von einer unbefriedigten Lebenssituation in die nächste gezogen und können nie wahren Frieden und wahre Befriedigung finden. Wenn wir die wahre Quelle unserer Probleme finden wollen, müssen wir in unser Inneres blicken. Leiden ist kein zufälliges Ereignis. Stattdessen sind unsere Leiden und unsere Unzufriedenheit direkt mit den Einstellungen verbunden, die in unserem eigenen Herzen und Geist entstehen.

Hier sollte man den Unterschied zwischen Anhaftung und Wunsch verstehen.Nach Buddha liegt das Problem nicht an unseren Vorlieben und Wünschen, sondern in Ihrer Beziehung zu ihnen. Ärgern wir uns eher oder sind deprimiert, wenn wir nicht das bekommen was wir wollen? Oder haben wir eine innere Flexibilität und Distanz entwickelt, um das Leben so zu akzeptieren, wie es sich entfaltet?

Schlussendlich haben wir nur begrenzt Kontrolle über unsere Umstände, sodass wir unweigerlich umso mehr leiden werden, je stärker wir daran haften, dass die Umstände unseren Vorstellungen entsprechen sollen.

Das Glück liegt in uns, nicht in den Dingen.“ – Buddha

Die Wahrheit über die Beendigung des Leidens

Die dritte edle Wahrheit ist, dass es tatsächlich ein Ende des Leidens geben kann. Es geht hier nicht um einen kurzen Ausstieg aus dem Zyklus des Leidens und der Unzufriedenheit, sondern um die vollständige Überwindung.

Da die Ursachen unserer Probleme in unserem eigenen Geist liegen und diese auf falschen Vorstellungen über die Natur der Realität beruhen, können sie aus unserem Geistesstrom entfernt werden.

Lerne loszulassen. Das ist der Schlüssel zum Glück.“ – Buddha

Die Wahrheit vom Pfad zur Beendigung des Leidens - Der edle achtfache Pfad

dharma edle achtfache pfad

Es gibt einen Weg zur Beendigung solchen Leidens, wodurch wir auch unsere guten Eigenschaften erweitern können. Der Buddha hat diesen Weg, in Form des edlen achtfachen Pfades, beschrieben. 

Der Pfad wird oft in drei Hauptkategorien, den sogenannten drei höheren Schulungen, unterteilt:

1) Ethische Disziplin,

2) Meditative Stabilisierung (Konzentration) und

3) Weisheit. 

Erstens müssen wir ein guter Mensch werden, der in der Gesellschaft gut funktioniert und harmonisch mit anderen lebt. Die Übung in ethischer Disziplin ermöglicht es uns, dies zu tun.Da unsere Handlungen und unsere Sprache jetzt ruhiger sind, können wir den Geist zähmen, indem wir unsere Konzentration oder ein Training der meditativen Stabilisierung entwickeln.

Dies führt uns dazu, die Wurzel des Leidens zu durchtrennen: die Unwissenheit. Hier entwickelt man die höhere Schulung in Weisheit, damit wir die Realität so wahrnehmen können, wie sie wirklich ist.

Ethische Disziplin beinhaltet:

1) Rechtes Reden

Damit ist eine wahre, freundliche und angemessene Sprache gemeint. Rechte Rede meidet Lüge, Verleugnung, Beleidigung und unnötiges Geschwätz .

2) Rechtes Handeln

Hiermit sind Handlungen gemeint, die anderen nicht schaden. Mit rechtem Handeln strebt man danach, anderen zu helfen und sie zu schützen. Rechtes Handeln vermeidet das Töten, Stehlen und sinnliche Ausschweifungen.

3) Rechter Lebenserwerb

Unser Lebensunterhalt, wie Nahrung, Kleidung, wohnen usw., mit nicht schädlichen und ehrlichen Mitteln zu verdienen. Hier sollten Beschäftigungen vermieden werden, die mit der Schädigung oder Täuschung anderer Lebewesen verbunden sind, wie z.B. Waffenhandel, Handel mit Lebewesen, Tierzucht oder Drogenhandel.

Die meditative Stabilisierung (Konzentration) umfasst: 

4) Rechtes Streben / Rechte Anstrengung

Hier geht es um die Anstrengung, den störenden Einstellungen und negativen Emotionen, wie z.B. Begierde, Hass, Zorn, Ablehnung  entgegenzuwirken. Statt faul und nachlässig zu sein, sollte man sich der Dinge bewusst sein, die im Geist auftauchen.

 5) Rechte Achtsamkeit

Hier geht es genau darauf zu achten, was im gegenwärtigen Moment passiert und sich nicht in Gedanken an die Vergangenheit oder die Zukunft zu verlieren. Dies gilt nicht nur für die Meditationspraxis, sondern für alle alltäglichen Aktivitäten.  

6) Rechte Sammlung

Damit tiefe Einsicht in die Natur der Wirklichkeit entwickelt werden kann, muss der Fokus des Geistes scharf und frei von Ablenkung und Trägheit sein. Durch das Praktizieren von rechter Sammlung wird es möglich die volle Aufmerksamkeit auf ein Objekt der Wahl zu richten und aufrechtzuerhalten.

Die Aufmerksamkeit auf diese Weise zu fokussieren ermöglicht Einsichten in die wahre Natur der Dinge zu erlangen. Es geht hier im Kern um das Praktizieren von Meditation, die vor allem die Konzentration auf ein einziges Objekt, zumeist den Atem, verwendet.

Weisheit beinhaltet: 

7) Rechte Erkenntnis

Hier geht es um die Einsicht in die Vier edlen Wahrheiten und weitere zentrale buddhistische Lerninhalte. Es geht um die Selbsterkenntnis, dass Leiden und Unzufriedenheit die gesamte normale Existenz durchdringen. Um diese Situation zu verbessern, muss die einsichtsvolle Weisheit entwickelt werden, die diese korrekte Ansicht klar in unserem Bewusstsein hält.    

8) Rechte Gesinnung

Hier geht es darum, selbstsüchtige Einstellungen aufzugeben, die zu weiterem Leiden führen und diese durch das Gegenteil zu ersetzen. Anstelle von Gedanken, die einen selbst und andere schaden, kultiviert man die Absicht, allen Lebewesen wohlwollend gegenüber zu sein.

Rechte Gesinnung ist der Entschluss zur Entsagung, zum Nichtschädigen, zur Enthaltung von Groll.

Diese acht Punkte dienen den Buddhisten als Leitfaden und als Empfehlungen für ein glückliches Leben.

Zunächst müssen wir die Entschlossenheit haben, frei von der Verwirrung unserer Leiden und ihrer Ursachen zu sein. Wenn wir dann sehen, dass auch andere Menschen Probleme haben, werden wir mit Liebe und Mitgefühl eine altruistische Absicht entwickeln, ihnen zu zu helfen.

Dazu müssen wir die Weisheit entwickeln, die die wahre Natur von uns selbst und anderen Phänomenen versteht und somit alle falschen Projektionen und Ansichten beseitigen.

Schlussgedanken

buddha hand meditation

Jeder von uns will glücklich sein und ein erfülltes Leben haben. Die Lehren Buddhas sind auch heute noch relevant und zeigen, dass diese zeitlos sind. Die universellen Praktiken, welche von Buddha vor 2.500 Jahren gelehrt wurden, sind in der heutigen modernen und schnelllebigen Zeit wichtiger denn je.

Es ist nicht notwendig zum Buddhismus zu konvertieren, um die hilfreichen Praktiken und Denkweisen Buddhas im heutigen Leben anzuwenden.

Auch wenn das Leben nicht immer nach Plan verläuft und es ab und an so manche Schwierigkeiten bereithält, müssen wir nicht den Kopf hängen lassen oder unsere Hoffnung verlieren. Mit den Vier Edlen Wahrheiten haben wir einen einzigartigen Leitfaden für`s Leben, um wirkliches Glück zu finden.

Der Zimmermann bearbeitet das Holz. Der Schütze krümmt den Bogen. Der Weise formt sich selbst.“ – Buddha

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